Freitag, 11. Mai 2012

wir haben ihn gesehen!

Alles Gute nachträglich zum Tag des Sieges! С днём победы! Ja, diesen Tag haben wir am Mittwoch gefeiert. Zusammen mit den anderen Freiwilligen sind wir schon früh auf, nach einer langen, lustigen Nacht, um rechtzeitig zur Parade zu kommen. Die Nacht zuvor waren wir zuerst ganz gemütlich mit den anderen Mädels aus Deutschland in einem schicken Weinlokal und so um 12 mussten wir uns entscheiden, ob wir entweder zum 24h Shop gehen, uns dort was zu trinken kaufen und uns zu Nina und Domi chün, oder ob noch ins Loft Café gehen, wo wir eh alle eigentlich schon mal hinwollten. Im Endeffekt, einige litauische und moldawische Münzen später, sind wir plötzlich bei der Metrostation des Loft Café ausgestiegen. Natürlich wussten wir wieder einmal nur ungefähr wie man dort hinkommt und so fragten wir 3 Jungs nach dem Weg. Einer hatte ein Smartphone und war so lieb, uns den Weg zu googlen. Da er aber Love Café verstanden hatte, hätte er uns wieder in eine ganz andere Richtung geschickt, und so kamen wir mit ihnen ins Gespräch. Plötzlich hat uns einer von ihnen eingeladen, mit ihnen ein bisschen Vodka zu trinken. So sind wir dann vor ihrem Haus am Gehsteig gelandet und haben mit ihnen ein bisschen getrunken – sie haben dafür sogar extra 2 Stamperl geholt! Es war echt total lustig und wahrscheinlich waren wir auch ziemlich laut, da uns um circa halb 2 plötzlich eine kalte Dusche überraschte! Irgendwelche Anrainer haben ohne jegliche Vorwarnung einfach einen Kübel Wasser herunter geleert – ich habe gedacht, dass passiert immer nur in Filmen???? Aber nein, in Belarus auch xD! Zum Glück hat es keinen von uns so richtig hart getroffen, deshalb haben wir es eigentlich alle ziemlich lustig gefunden. Um 2 oder so machten wir uns dann endlich auch noch auf den Weg zum Loft Café in Begleitung unserer neuen Freunde, doch da der Eintritt ziemlich teuer war, entschieden wir uns, doch nicht hineinzugehen! So marschierten wir wieder zurück zu unserem Trinkplatz. Da wir am ganzen anderen Ende der Stadt waren, entschieden wir uns, alle bei Nina und Domi zu schlafen.

Am nächsten Morgen wachten wir dann um halb 8 auf, da eben der Tag des Sieges war und wir auf keinen Fall die Parade verpassen wollten. Da an diesem Tag die eine Metrolinie aus Sicherheitsgründen gesperrt war, mussten wir mit dem Bus fahren. Um zur Parade zu gelangen, mussten wir dann auch noch durch einen Securitycheck. Es war ein wunderschöner Tag und wir hatten anfangs richtig gute Plätze ganz vorne, doch dann stellte sich genau dort ein Sicherheitsauto hin und wir konnten nicht mehr gut sehen, deshalb wechselten wir und bekamen nur noch Plätze in der 3. Reihe. Nach langem Warten fing um 11 dann endlich die Parade an!!! Und gleich ganz als Erster ging der Präsident! Nach soooo langem Warten und überhaupt nach so langer Zeit in Belarus haben wir ihn nun endlich einmal live gesehen. Nun können wir beruhigt wieder nach Hause fahren (: Die Parade selber war nicht ganz so spannend. Viele Leute, Soldaten, Veteranen spazierten den Prospekt entlang in der Hand Luftballone oder Flaggen. Aber es war trotzdem eine tolle Erfahrung und wir machten viele Fotos. Den Nachmittag verbrachten wir dann in einem Park (парк победы- Park des Sieges) in der Nähe des Flusses. Dort haben wir den ganzen Tag gelegen, gegessen, ein bisschen geschlafen und einfach nur chüt (: das war echt cool!

Da unser EVS ja auch bald zu Ende geht, haben wir nun jeden Tag immer viel zu tun. Die Zeit vergeht so schnell und es gibt noch einiges, was wir unbedingt machen wollen hier. Außerdem müssen wir nun auch unseren YouthPass und sonstiges Administratives erledigen. Nächste Woche haben wir unsere letzten Deutsch- und Englischunterrichte und heute Abend unseren vorletzten kulturellen Abend „Made in USA“. 

Gestern haben wir sogar schon ein bisschen angefangen, die ersten Bilder abzuhängen und uns zu überlegen, mit was wir anfangen werden, in den Koffer zupacken. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass es bald vorbei ist!






Liebe Grüße aus Minsk!

Mittwoch, 9. Mai 2012

Tagesausflug nach Pinsk


Am Sonntag haben Lisa und ich wieder einen kleinen Trip in Belarus gemacht. Wir sind früh morgens aufgebrochen und mit dem Bus erst mal an den Stadtrand gefahren. Leider sind wir eine Station zu weit gefahren und so mussten wir alles wieder zurücklaufen. Wir dachten uns – nein sicher nicht und nahmen eine Abkürzung. Das war leider keine so gute Idee, weil so mussten wir quer durch die Wiese gehen und diese war noch ziemlich feucht und nass, weil es in der Nacht geregnet hatte. So wurden unsere Schuhe und die Hosenbeine nass, aber alles nicht so schlimm, da wir dann endlich an der Straße waren. 



Es blieb sofort ein Auto stehen und nahm uns mit. Insgesamt brauchten wir 3 Autos bis nach Pinsk. Wir schafften die 300 km in 3,5 Stunden und kamen zu Mittag in Pinsk an. Da wir uns erst um 2 Uhr mit Galina trafen, hatten wir noch genügend Zeit, um uns das Stadtzentrum anzusehen. Pinsk hat zwar über 100.000 Einwohner, aber trotzdem wirkt die Stadt, wie ein großes Dorf. Die paar Sehenswürdigkeiten, die es gab, hatten wir in einer Stunde angeschaut und dann chillten wir in einem Park. Um 2 trafen wir uns mit Galina. Wir kennen sie aus Österreich, da sie dort als Au-pair war und wir uns mit ihr vor unserem Abflug mal getroffen hatten. Sie zeigte uns ein Museum und dann gingen wir in ein Café. 




Am späten Nachmittag machten wir eine Bootsfahrt mit ihrem Neffen und seiner Freundin, weil sie zurück nach Hause zu ihrem Baby musste. Das war echt lustig, weil der Neffe und seine Freundin sprachen natürlich nur Russisch – aber es funktionierte (:
Danach fuhren wir zu einem Markt und trafen uns dort noch mal mit Galina und Baby. Das Kind war so süß (: Ach, ich bin echt auf Babyentzug ;)


Am Abend machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Minsk. Am Pinsker Stadtrand nahm uns sofort ein Auto mit. Leider fuhr es nur bin in ein nahegelegenes Dorf. Und so erging es uns dann noch zwei Mal. Irgendwie fuhren alle Autos nur in kleine Dörfer, aber generell war die Straße nicht so befahren. Nach dem dritten kleinen ride mussten wir 30 Minuten warten bis wieder jemand stehen blieb. Da es schon Abend war schmiedeten wir schon Pläne, was wir machen, falls wir echt kein Auto mehr finden – wie zum Beispiel im Gras übernachten oder bis ins nächste Dorf gehen und dort bei einem Haus um Unterschlupf fragen (: Aber Gott sei Dank kam es nicht so weit, denn irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit bleib ein Auto stehen und fuhr sogar in unsere Richtung – es fuhr sogar bis nach Minsk (:  Jippi !! Wir waren echt erleichtert und froh.  Gegen 10 Uhr abends waren wir dann back in Minsk.

Donnerstag, 3. Mai 2012

Trip in Litauen


Mitte April kamen meine Mum und meine Oma auf Besuch nach Minsk. Wir hatten echt ein dichtes Programm und ich zeigte ihnen Minsk, meine Arbeit und so weiter. Da Zoe zu dieser Zeit in Deutschland war, schliefen die beiden bei uns in der Wohnung und erlebten so hautnah, wie es sich in Belarus so lebt. Wir gingen natürlich auch in die Oper und lecker Essen und fuhren in ein Freilichtmuseum "Dudukti". Nach 5 Tagen in Minsk nahmen wir, Mama, Oma, Lisa und ich den Zug nach Vilnius und verbrachten dort noch 4 weitere Tage. Für Lisa und mich war es das erste Mal dass wir so richtig Sight seeing in Vilnius machen, weil wir sonst ja immer nur zum Shoppen dorthin gefahren sind. Und ich kann nur sagen, dass es echt eine schöne Stadt ist. Es gibt dort sage und schreibe 26 Kirchen (: An einem Tag machten wir einen Ausflug nach Trakai. Dieser Ort liegt ca. 30 km weit weg von Vilnius an drei Seen und ist ein beliebter Touristen- und Ferienort. Eigentlich ist es eine kleine Ortschaft, aber sie ist umgeben von 3 Seen und auf einer Insel ist eine Burg - und sowas zieht Touristen ja bekanntlich an :P Aber ich muss sagen, es war echt schön dort, total idyllisch !!
Nationalbibliothek in Minsk
Oper 


Trakai

Burg in Trakai



Haus in Trakai
Kirche in Vilnius

Vilnius




Nachdem wir mit meiner Mum und meiner Oma "Hardcore Sight seeing" in Minsk und Vilnius gemacht hatten ging es am 20. April los mit unserem Trip durch Litauen. Wir starteten ganz früh morgens und machten uns mit dem Bus auf raus aus der Stadt. Leider war total regnerisches Wetter und wir wurden ziemlich nass. Gott sei Dank regnete es nur morgens und zu Mittag kam sogar die Sonne raus. An der Autobahn angekommen, stellten wir uns unter eine Brücke und fanden dann ziemlich schnell ein Auto. Es waren zwei Typen - die waren echt so nett und haben uns auf der Fahrt total viel erklärt was wir uns nicht alles anschauen müssen und wie wir wieder aus der Stadt rauskommen und so weiter. Unser erster Stopp war Kaunas. Das ist die zweitgrößte Stadt in Litauen. Wir spazierten ein paar Stunden im Zentrum herum, schauten uns ein paar Kirchen und Gebäuden an, kletterten auf einen Aussichtspunkt rauf und kauften uns leckere Pizzabrote :)

Burg Kaunas

Rathaus in Kaunas




Am Nachmittag hatten wir genug gesehen von Kaunas und machten uns auf den Weg nach Klaipėda. Klaipėda liegt ganz im Westen von Litauen am Baltischen Meer. Per Anhalter waren wir wieder ziemlich schnell und einfach in Klaipėda und kamen am Abend an.
Leider hatten wir keine Ahnung wo wir schlafen werden, weil uns irgendwie keiner bei Couchsurfing zurückgeschrieben hatte. Wir beschlossen erst mal das Hostel in Klaipėda auszuchecken. Es war ganz nett und auch nicht teuer - 10 Euro die Nacht. Aber wir wollten uns noch nicht festlegen und deshalb gab uns die Rezeptionistin ihre Handynummer und meinte wir könnten sie jederzeit anrufen - so nett.
Dann sperrten wir unseren Rucksack am Bahnhof ein und machten uns auf den Weg in die Altstadt - unser Plan war nämlich Leute in einer Bar kennen zu lernen, bei denen wir dann übernachten können .. so lustig dass Vanessa (niewiedermattsee.wordpress.com) bei ihrem Trip genau die gleiche Situation erlebt hat. Falls dieser Plan nicht aufgeht, haben wir herausgefunden, dass der Warteraum am Bahnhof um halb vier in der Nacht aufsperrt, also im schlimmsten Fall können wir immer noch dort auf Bänken oder so schlafen :) Aber zuerst wollen wir doch versuchen Leute kennen zu lernen. Wir gingen erst mal in ein Cafe und ich fragte dann zwei Typen ob sie ein Smartphone hätten mit dem man sich in das W-LAN im Cafe einwählen kann - und siehe, da // einer lieh uns sein Handy und wir kamen so ins Gespräch. Die beiden waren echt nett und wir sind dann mit ihnen und noch einem Freund von den beiden in eine Bar gegangen. Wir blieben dort bis 2 Uhr in der Nacht und dann wechselten wir in eine Pizzeria. Dort saßen wir dann auch noch eine Stunde und gegen drei Uhr nachts brachen wir dann auf. Lisa und ich wollten uns auf den Weg zum Bahnhof machen, um im Warteraum zu schlafen, aber Marius, einer der Jungs schlug uns vor doch bei ihm zu übernachten. Er meinte, es ist zu gefährlich am Bahnhof und sicher nicht gemütlich und er kann uns seine Couch zu Verfügung stellen !!! Yeah ..Lisa und ich waren echt so froh über dieses Angebot. Wir fuhren mit ihm nach Hause und er machte uns ein gemütliches Bett auf der Couch. Wir schliefen sofort ein und wachten erst am nächsten Tag um 10 wieder auf.

Klaipeda


Eigentlich wollten wir früher aufstehen, um einen Bus um 11 Uhr zu erwischen, aber es war einfach so gemütlich (: Marius machte uns dann noch leckeres Frühstück und wir konnten sein Internet benützen. Ich schrieb nochmal 5 Leuten auf Couchsurfing ob sie uns nicht kurzfristig hosten können, weil Marius konnte uns die zweite Nacht nicht aufnehmen, weil er auf einer Party in einer anderen Stadt eingeladen war.
Gegen Mittag fuhr er uns wieder in Zentrum und wir spazierten ein bisschen in der Altstadt herum und gingen dann zum Hafen. Leider verpassten wir die Fähre genau und die nächste wäre erst in zwei Stunden gegangen. Also beschlossen wir zum anderen Hafen zu gehen, wo die Fähren halbstündlich auslaufen. Der andere Hafen war drei Kilometer entfernt, aber wir waren in einer halben Stunde ungefähr dort. Fast hätten wir wieder die Fähre verpasst, weil die Kassa war schon zu, aber dann kamen wir auf die glorreiche Idee einfach bei den Autos zu fragen ob sie uns aufs Schiff mitnehmen. Und siehe da - es funktionierte. Wir sparten uns das Ticket und kamen bequem auf die Insel namens Kurdische Nehrung. Dann spazierten wir quer durch den Nationalpark um ans andere Ende zu kommen, wo sich ein wunderschöner Sandstrand befindet. Wir hatten echt total Glück mit dem Wetter - es war sonnig und warm. Nach einem 45 minütigem Spaziergang waren wir auf der anderen Seite und erblickten einen umwerfenden, weißen Sandstrand und tiefblaues Meer. 

Nationalpark

action fotos

Insel Kurische Nehrung


Wir ließen unsere Sachen am Strand liegen und liefen ins Meer. Leider war es viel zu kalt zum Baden - generell erreicht das baltische Meer auch im Sommer nur um die 18°C.
Wir genossen einen wunderschönen Nachmittag am Strand und gegen Abend spazierten wir zurück zum Hafen. Dieses Mal fuhren wir mit der Fußgängerfähre - das Problem war nur, dass wir ja kein Ticket hatten, weil wenn man sich ein Hinfahrtticket kauft, ist die Rückfahrt automatisch inkludiert. Da wir aber mit dem Auto rübergefahren sind, hatten wir kein Ticket und mussten schwarz zurück fahren. Gott sei Dank war kein Kontrolleur an Bord und wir kamen sicher und ohne Probleme wieder auf der anderen Seite an.

Da wir für den heutigen Abend wieder keinen Schlafplatz hatten, mussten wir unbedingt unsere Mails checken, ob uns nicht jemand auf Couchsurfing zurückgeschrieben hatte. Wir gingen in ein Café und quatschten wieder Leute an, ob wir kurz auf ihrem Handy ins Internet gehen könnten und siehe da wir hatten eine neue Email von Couchsurfing mit einer positiven Antwort (: Juhu wir habe einen Schlafplatz für die Nacht. Wir schrieben uns die Telefonnummer auf, bezahlten im Café und gingen in Richtung Bahnhof zu unserem Zeugs. Auf dem Weg fragten wir zwei Mal ob wir kurz telefonieren könnten - leider hob unser Host beide Male nicht ab und unsere Zuversicht auf ein gemütliches Bett schrumpfte wieder. Naja wir gingen dann erst mal zum Bahnhof, packten uns frische Sachen ein und dann setzten wir uns in ein Restaurant. Dort gab es auch Internet und ich fragte nochmal zwei Typen ob wir ihr Handy benützen könnten. Wir checkten nochmal die Email und kamen drauf, dass wir einen Tippfehler bei der Telefonnummer hatten. Als wir erneut anriefen hob unser Host ab und sagte uns die Adresse. Wir hatten echt nochmal Glück gehabt. Wir aßen schnell und fuhren dann mit dem Bus zu der Adresse. Unser Host war echt total nett und es schlief sich echt gut auf seiner Couch. Am Morgen durften wir Duschen (jippi) und bekamen leckeres Frühstück und zwei Äpfel mit auf den Weg.

Bis zum frühen Nachmittag spazierten wir noch ein bisschen in Klaipėda herum und dann holten wir unsere Rucksäcke vom Bahnhof und machten uns auf den Weg zurück nach Vilnius.
Wir legten die 300km im null Komma nichts zurück und waren am frühen Abend wieder in Vilnius.
Wir verbrachten die Nacht wieder bei Magdalena und am frühen Montagmorgen brachen wir zum Bahnhof auf und fuhren zurück nach Minsk!

Baltisches Meer

Freitag, 27. April 2012

Projekte und Ostern

In den letzten Wochen waren wir einfach so beschäftigt, dass wir es nicht geschafft haben, alles immer gleich online zu stellen. Aber dafür gibt es nun eine noch viel ausführlichere Beschreibung davon, was wir immer so getrieben haben. Angefangen hat alles mit unserem spontan organisierten Osternachmittag. Am Karfreitag (nach katholischer Rechnung) haben Sara und ich ein Osterfest in Fialta veranstaltet zu dem jeder eingeladen war. Wir haben Bastelecken vorbereitet, wo man entweder Eier färben, Eier anmalen oder mit buntem Papier Osternester oder sonstige Osterdekoration basteln konnte. Um 3 hat unser Fest begonnen und es sind circa 10 Gäste gekommen, mit denen wir dann gemeinsam gebastelt haben. Im Laufe des Nachmittags hat dann ungefähr jeder ein Osternest gebastelt und ein Ei angemalt gehabt, welche wir dann füreinander versteckten bzw. mit den Eiern haben wir ein „Eier-Becken- Wettkampf“ vollzogen. Es war ein totaler Spaß und auch das Highlight unseres Festes. Da die Belarussen viele unserer Bräuche nicht kannten, mussten wir vor dem Osternestverstecken zum Beispiel – was ja für uns total normal und logisch ist- genau erklären, was nun zu tun sei. Auch das Eier Becken war für einige neu und den Osterhasen kennt hier sowieso fast keiner. Wir verbrachten einen sehr netten österlichen Nachmittag bei Tee, Karottenkuchen, vielen Karottensticks mit Dips und leckeren mitgebrachten Muffins und haben uns damit super für Ostern am Sonntag eingestimmt.
 


Ostern haben wir dann zusammen mit den anderen Freiwilligen bei uns in der Wohnung gefeiert. Und es hat wie immer viel zu essen gegeben! Zoe hat einen Apfelkuchen, gefüllte Eier und einen Karottensalat gemacht, dann hat Olga, Max Freundin, einen leckeren Erdnusskuchen, Hanna einen Mohnstrudel mitgebracht, Sara und ich haben Hefeteig -Osterhasen und –Spiegeleier und Max noch Äpfel im Ofen gebacken, die er mit einer leckeren Honig-Walnuss Sauce gefüllt hat. Und dann gab es natürlich noch viele gekochte Eier, die gegessen werden mussten!
Am Mittwoch fand dann unser zweiter kultureller Abend statt. Dieses Mal hieß es „Made in Austria“, also wurde der Abend logischerweise von uns zweien und Max gestaltet. Wir haben wieder einmal relativ spät mit den Vorbereitungen begonnen und so hatten wir die letzten paar Tage noch einen ziemlichen Stress, die Präsentation fertig zu bekommen. Wie die Idee hinter „Made in…“ ist, haben wir versucht, den kulturellen Abend so interaktiv wie möglich zu gestalten, was aber anhand der Sprachbarriere nicht ganz so einfach war. Deshalb haben wir uns überlegt, eine Art Millionenshow über Österreich zu machen. Wir hatten 11 Fragen zu verschiedenen Themen. Zuerst kam also immer eine Frage mit den unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten, das Publikum, welches in Kleingruppen aufgeteilt worden war, hatte dann kurz Zeit, sich zu beraten und auf eine Antwort festzulegen, bevor wir dann aber die richtige Lösung bekannt gaben, erzählten wir noch kurz etwas zu dem jeweiligem Thema bzw. zeigten Videos. Wir haben unter anderem über Wien, Salzburg, Mozart, Falco, die Monarchie, Vereinswesen, Unterschiede zwischen Stadt und Land, Traditionen, Skifahren, Fußball, … und vieles mehr gesprochen. Wie immer, wenn Sara und ich ein Event organisieren, darf es natürlich nicht an passendem Essen fehlen, deshalb gab es dieses Mal 2 leckere Marmorgugelhupfe, viel Obst und Brote mit Liptauer.






Freitag, 30. März 2012

daytrip to Babruisk

Am Samstag war ein großer Tag im Leben von Lisa und mir. Wir sind zum ersten Mal in unserem Leben per Anhalter wohin gefahren (:

Am Vorabend haben wir uns in Fialta mit Roma unterhalten. Er ist sicher der erfahrenste Hitchhicker, den ich kenne. Letzten Sommer ist er bis nach China per Anhalter gefahren und wieder zurück. Von ihm haben wir uns die nötigen Tipps und Tricks geben lassen und er hat uns auch am Samstagmorgen einen guten Punkt zum starten gezeigt.

So sind Lisa und ich um 6 Uhr aufgestanden, haben gut gefrühstückt und machten uns auf den Weg. Wir trafen uns mit Roma und fuhren dann mit dem Bus noch ein bisschen aus der Stadt raus. Als wir auf der richtigen Straße waren, meinte Roma, ja wir sollen jetzt einfach ein bisschen vor gehen und Auto-stoppen, er wird hier warten bis wir ein Auto gefunden haben. Es war uns irgendwie ein bisschen peinlich, dass er uns dabei zusah, noch dazu, weil er vorher die ganze Zeit meinte, wir würden sicher nie länger als 5 oder 10 Minuten warten, weil wir ja zwei so kleine, süße Mädels sind (:
Und er hatte Recht. Nach ungefähr 5 Minuten hielt ein Auto an und der Typ meinte er fährt zwar nicht nach Babruisk (unser Ziel: eine kleine Stadt 130 km von Minsk) aber er kann uns ein Stück mitnehmen und er lässt uns rechtzeitig raus, bevor er in eine andere Richtung abbiegt. HAHA denkste! Irgendwann meinte er, ja wir können hier aussteigen, weil er in eine andere Richtung musste. Aber im Endeffekt hat er uns schon zu weit gefahren und wir haben die Abfahrt verpasst. Wir haben uns schon gewundert, warum all die Autos meinten, dass sie nicht in diese Richtung fahren, aber wir hatten keinen Plan wo wir waren. Aber Lisa und ich waren so schlau und haben uns am Vorabend noch eine Karte von Belarus gekauft. Wir fragten den nächsten Autofahrer wo wir den sind und er zeigte uns, dass wir schon zu weit sind, aber er könne uns zu so einer kleinen Querstraße fahren, die uns wieder auf die richtige Autostraße bringt. Also stiegen wir ein und waren bald in einem kleinen Dorf. Wir warteten am Straßenrand und hatten großes Glück, dass bald mal ein Auto stehen blieb und uns mitnahm. Die Straße war echt nicht stark befahren und uns kamen fast keine Autos entgegen während wir da so entlang fuhren. 



Nach ungefähr einer halben Stunde waren wir dann wieder auf der richtigen Straße und hielten ein neues Auto an. Der Typ nahm uns bis kurz vor Babruisk mit und von dort nahmen wir nochmal ein anderes Auto. Der Typ in diesem Auto war eindeutig der coolste. Er heißt Vladimir und besitzt zwei Cafés bzw. Bistros und einen Nachtclub in Babruisk. Er quatschte die ganze Zeit mit uns, man bedenke auf Russisch, und zeigte uns ein bisschen die Stadt. Er erklärte uns auch gleich, mit welchem Bus wir wieder aus der Stadt rauskommen und zum Schluss lud er uns noch in sein Café ein. Wir bekamen einen leckeren griechischen Salat, Tee und Kuchen. Nach dieser kleinen Stärkung machten wir uns auf, das Stadtzentrum zu erkunden.




Wie wir uns schon gedacht hatten, war es nicht sehr groß aber total süß. Es gab ein richtiges Zentrum, wo eine kleine Einkaufstraße war – Fußgängerzone- und ein großer Markt. Wir spazierten ungefähr 3 Stunden im Zentrum herum und hatten dann alles drei bis vier Mal gesehen. Gegen 4 Uhr machten wir uns wieder auf den Heimweg und fuhren mit dem Bus an den Stadtrand. Da wir ja gratis bis nach Babruisk gekommen waren, wollten wir nicht für den Bus bezahlen und waren immer auf der Lauer ob eh nicht irgendwo ein Kontrolleur auftaucht. Und siehe da, wir erblickten einen und stiegen aus dem Bus aus, als er einstieg. Wir warteten auf den nächsten, mussten aber nach zwei Stationen wieder aussteigen, weil die doofe Kontrolleurin schon wieder da war. Wir entschieden uns ein Stückchen zu Fuß zu gehen und fuhren, dann noch ein paar Stationen mit dem nächsten Bus und schafften es bis zu Endstation. 





Da wir noch immer nicht ganz aus der Stadt draußen waren, gingen wir noch ein Stück und plötzlich hielt unaufgefordert neben uns ein Auto an. Unser „Freund“ Vladimir stieg aus. So der lustige Zufall. Er stellte uns seine Frau und seine Tochter vor und meinte wir könnten ruhig schon von hier Auto-stoppen. Dann verabschiedeten wir uns und er fuhr weiter. Wir probierten kurz hier ein Auto zu stoppen, aber es waren noch andere Hitchhicker da und wir wollten keine Konkurrenz also gingen wir noch ein Stück. Und bei der nächsten Kreuzung – siehe da trafen wir nochmal auf unseren Freund und er winkte uns zu sich und meinte, er fährt uns schnell zum Stadtrand – so nett. Dort fanden wir sofort ein Auto und fuhren bis nach Minsk durch.
Am Abend kamen wir wieder heil zu Hause an und hatten einen aufregenden und interessanten Tag hinter uns. !!! 

Sonntag, 25. März 2012

Made in ... Mexico!

Am Mittwoch war es endlich soweit- unser erster kultureller Abend fand statt. „Made in Mexico“ hieß es dieses Mal. „Made in …“ ist der Name unserer Initiative und je nachdem welches Land präsentiert wird, wird dann noch der Name des Landes hinzugefügt. Unser Freund Momo hat sich als erster dazu bereit erklärt, sein Land zu präsentieren. Wir haben die Teilnehmeranzahl auf 20 Personen beschränkt und im Endeffekt waren dann ein bisschen mehr als 30 Personen anwesend, was aber total gut gepasst hat. Anfangs haben wir kurz unser Projekt vorgestellt und dann haben wir auch sofort angefangen. Wir mussten 4 Gruppen bilden, 2 davon hatten jeweils dieselben Aufgaben zu bewältigen- eine Aufgabe war einen kurzen Sketch über einen gewöhnlichen Tagesablauf eines jungen Mexikaners zu spielen (wann steht er auf, was macht er beruflich, wo und was kauft er im Supermarkt ein, was unternimmt er mit seinen Freunden…), die andere Aufgabe war, eine/n typische/n Mexikaner/in bzw. auch noch Mexiko selbst zu malen und Fragen wie Anzahl der Einwohner, Nachbarstaaten, Hauptstadt, … zu beantworten. Für die Gruppenarbeit hatten sie circa eine halbe Stunde Zeit und danach wurden die Werke präsentiert. Es hat super funktioniert und jeder hat toll mitgearbeitet. Die Sketche waren sehr lustig und natürlich auf Stereotypen aufgebaut- was natürlich unser Gedanke dahinter war, damit man danach gut damit arbeiten und Vorurteile womöglich auflösen kann. Danach hat Momo mit vielen verschiedenen Videos eine kulturelle Präsentation über Mexiko gegeben. Es war sehr interaktiv, da Momo gut Russisch spricht und super mit dem Publikum interagieren und Fragen sofort beantworten konnte. Im Großen und Ganzen ist der Abend super gelungen und wir haben nur positives Feedback erhalten. Momo hat sich eine tolle Präsentation überlegt und am Schluss gab es dann auch noch salzige Kekse (in Belarus gibt es nämlich nirgends Nachos) mit einer Sauerrahm/Chili Sauce zu kosten. Es gab 3 Mal dieselbe Sauce mit unterschiedlichem Schärfefaktor. Die Personen, die die schärfste Sauce auch noch problemlos essen konnten, bekamen einen „100% mexican“ Sticker (:

                Am Donnerstag hatten wir wie gewohnt Englischkurs mit unseren Omis. Aber wie letzte Woche schon angekündigt, brachten wir einen Apfelstrudel mit. Mittwochnachts starteten Sara und ich also noch eine actionreiche Apfelstrudelbackaktion. Bis der Apfelstrudel in unserem tollen mit unterhitzebetriebenem Gasofen fertig war, dauerte es ein Zeitchen und um 2 Uhr nachts gingen wir dann endlich ins Bett. Aber der Strudel war dafür umso lecker! Unsere Omis waren auch ganz davon begeistert. Wir hatten dann also ein tolles Frühstück mit viel mitgebrachtem Obst, Keksen, Zuckerln, selbstgemachten Piroggen und natürlich unserem Apfelstrudel.
Liebe Grüße aus Minsk
xo Sara und Lisa 

Freitag, 16. März 2012

Frühlings erwachen!

Ich denk, der Frühling ist nun endlich da! Heute ist das Wetter zwar nur mäßig, aber die letzten Tage war es echt schön! Am Dienstag war der 1.Tag, an dem ich den Frühling so richtig spüren konnte. Ich hab am Morgen aus dem Fenster geschaut und mir gedacht, ach so das schöne Wetter. Es war strahlend blauer Himmel- keine einzige Wolke, aber viel Sonne- es ist bestimmt sehr warm! Der Schein trügt- normalerweise ist es bei so einem Wetter trotzdem immer relativ frisch (jedes Mal wieder fall ich darauf rein). Dieses Mal haben wir uns aber nicht täuschen lassen und haben uns warm eingepackt (min. 2 langärmelige Schichten unter der Winterjacke). Und siehe da- es war uns viel zu heiß! Im Bus hätten wir es schon beinahe nicht mehr ausgehalten, so heiß war uns- fast wie im Herbst als wir in Belarus angekommen sind und uns noch nicht akklimatisiert hatten. Damals mussten wir uns auch immer sofort ausziehen, als wir im Bus oder in der Metro waren. Aber mit der Zeit haben wir uns daran gewöhnt und jetzt können wir normalerweise schon problemlos angezogen mit Bus und Metro fahren- wie EinheimischeJ!
Am Mittwoch und gestern war es auch total schön, leider aber auch sehr windig. Dieses Mal haben wir uns also gedacht, wir lernen ja schnell, auf eine langärmelige Schicht zu verzichten. Doch es war soooo windig und frisch, dass uns echt zu kalt war und wir uns im Bus gar nicht richtig erwärmen konnten.
Außerdem sind wir gestern gerade noch an einer peinlichen Situation vorbeigeschlittert. Es begann so: Am Vormittag hatten wir mit unseren Omis Englisch, wo wir über Essen geredet haben und sie von uns wissen wollten, was denn typisch Österreichisch ist. Wir haben angefangen aufzuzählen: Schnitzel, Apfelstrudel, … sofort wollten sie ein Apfelstrudelrezept haben! So lieb wie wir sind, haben wir vorgeschlagen, für nächste Woche einen zu backen und zum Unterricht mitzunehmen. Total begeistert von der Idee haben sie sofort angefangen, jeden einzuteilen, auch etwas mitzunehmen, um ein nettes Frühstück zu haben: Saft, mehr Kuchen, Sovietskaya Champanskaya, WodkaJ,… so lieb. (Von ihnen haben wir zum Frauentag am 8. März auch schon ein Geschenk bekommen: einen Teddy und eine Schokolade) Nach Englisch sind wir dann kurz im Bistro etwas essen gegangen und danach hatten wir Deutschvorbereitung. Gestern hat nämlich unser neuer Deutschkurs angefangen. Nun haben wir 2- am Montag den Fortgeschrittenen- und am Donnerstagnachmittag einen neuen Anfängerkurs. Da aber leider nur 3 Schüler gekommen sind, waren 4 Lehrer einfach zu viel und Sara und ich haben beschlossen, den Kurs nächste Woche zu leiten und die Zeit dafür nun unserem Culturalevening zu widmen. Wir planen nämlich gerade, Culturalevenings über verschiedenste Länder in Fialta stattfinden zu lassen. Nächsten Mittwoch werden wir unseren Ersten über Mexiko haben. Unser Ziel ist es, den Jugendlich in Minsk die Chance zu geben, mehr über andere Kulturen und Länder zu erfahren. Dafür versuchen wir Natives aus verschiedenen Ländern zu finden, die Lust haben, ihr Land zu präsentieren. Natürlich soll es kein normaler, langweiliger Vortrag sein, sondern lustig und interaktiv. Mal sehen, ob uns das am Mittwoch gelingen wird. Aber zurück zu dem, was ich eigentlich erzählen wollte. Also wir haben dann nicht Deutschkurs gehabt und sind auf dem Heimweg noch einkaufen gegangen. Da wir aber ganz vergessen haben, dass wir ja zuvor schon essen waren, hatten wir gar nicht mehr so viel Geld mit wie erwartet- ungefähr 16€ (160 000 Rubel) und ein bisschen etwas (zuvor waren es über 20€). Da wir aber Einiges kaufen wollten, darunter auch viel frisches Obst und Gemüse,  was ja relativ teuer ist, haben wir dann während des Einkaufens, als wir bemerkt haben, dass wir schon ziemlich viele teure Produkte im Einkaufskorb haben, angefangen, ein paar nicht so wichtige Dinge zurückzulegen und grob zu schätzen, wie viel alles kostet. Also grob geschätzt, wie viel alles zusammen kostet, grob geschätzt, wie viel Geld wir noch haben, sind wir dann mit 2 vollen Einkaufskörben zur Kassa marschiert- auf das Schlimmste schon vorbereitet, da wir die „unwichtigsten“ Artikel nach hinten stellten, um sie im Notfall doch noch schnell wegzulegen. Wir starrten beide nervös auf die Anzeigetafel: 100 000, 110 000, 120 000, 130 000, 140 000, 150 000, 160 000, 162 000, 165 000, 167 720! Total nervös fingen wir an, in unseren Geldtaschen nach den letzten 500er- und dann auch noch den letzen 100er- Scheine zu kramen und irgendwie ist es sich gerade ausgegangen, dass wir alles bezahlen konnten. Im Endeffekt sind uns zusammen genau 530 Rubel übergeblieben (530 belarussische Rubel = 5,3 Cent)!! 5,3 CENT! Um dieses Geld kann man sich nicht einmal in Belarus etwas im Supermarkt kaufen. Ja das war eine sehr knappe Geschichte J . Die Frau an der Kassa hat eh schon zu lachen angefangen, als sie gesehen hat, dass wir unsere letzten Scheine ausgraben. Aber Sara und ich sind nun ziemlich stolz auf unsere Schätzungs- Skills J besser kann man sein Budget wohl kaum verplanen!
Liebe Grüße aus Minsk
xo S and L